Patron:
heiliger Remigius, Bischof von Reims
Gedenktag:
01. Oktober
Geschichte:
1319: erste Erwähnung einer Dahenfelder Kirche
1595: Beschädigung des Turms durch Gewitter
1637: Zerstörung der Kirche durch Kroaten und Ungarn
1656: Kirchweih der wiederhergestellten Kirche
10.08.1735: Blutwunder an dem im Chorbogen hängenden Kruzifix. Der Wallfahrtsbetrieb startet
1738: Baubeginn einer neuen Kirche durch Baumeister Franz Häffele aus Untergruppenbach, da die alte Kirche marode und baufällig war
26.05.1739: Grundsteinlegung
24.10.1748: Einweihung der Kirche
1760: Bau des Pfarrhauses
1886: Einweihung der Kreuzwegstationen im Garten
ab 24.05.1909: eine neue Späth-Orgel ersetzt die bisherige Orgel
25.12.1912: Ein Kronleuchter und 58 elektrische Lampen erhellen den Kirchenraum
1925: Instandsetzung des Kirchturms
1936: Renovierung nachdem ein Teil des Deckengemäldes herabgestürzt war
1940: Überarbeitung der Altäre und Figuren, Entfernung der Wandbilder
1953: Instandsetzung des Kirchturms
1959: Abriss der Pfarrscheuer zum Bau einer Garage
1964: Einbau einer Sitzbankheizung
1970er: Innenrenovierung, neuer Hochaltar nach einem Entwurf von Viktor Geiselhardt aus Ellwangen, Generalüberholung der Orgel, Abriss der Empore
1978 / 1979: Renovierung der Außenfassade, Reparatur des Daches, Installation einer neuen Turmuhr
1984: Einbau eines Volksaltars, der aus Teilen der entfernten Kommunionbank hergestellt wurde
1985 / 1986: Renovierung des Pfarrhauses, Platzschaffung für das Pfarrbüro sowie Gruppen- und Besprechungsräume
30.12.1990: Weihe von vier neuen Bronzeglocken
2001: Instandsetzung des Kirchturms
2002: Entfernung der Kommunionbank
2004 / 2005: Außenarbeiten: Maßnahmen zur Trockenlegung des Mauerwerks, Neugestaltung der Außenanlage
2009 / 2010: Außen- und Innenrenovierung
14.02.2010: Weihe des neuen Altars
25.07.2016: Richtfest des umgebauten Pfarrhauses zum neuen Gemeindehaus
02.04.2017: Einweihung des neuen Gemeindezentrums
Heute:
Die Kirchengemeinde St. Remigius feiert zweimal die Woche einen Gottesdienst in dieser schönen Barockkirche. Sie wird außerdem von der evangelischen Heilig-Geist-Gemeinde Amorbach-Dahenfeld zur Feier ihrer Gottesdienste mitverwendet. Das neue Gemeindezentrum, das aus dem alten Pfarrhaus entstanden ist, wird rege für diverse Anlässe genutzt und trägt so zum aktiven Gemeindeleben bei.
Liturgische Orte:
St. Remigius, eine Kirche aus dem Zeitalter des Barocks mit einem halbrund geschlossenen Chor, ist durch ihre erhöhte Lage im Dorf bereits von weitem zu sehen. Sie wurde im 18. Jahrhundert über die Grenzen des Dorfes hinaus zu einer bekannten Wallfahrtskirche:
Blutwunder
Am 10. August 1735 (Laurentiustag) beobachteten die Besucher der Vesper, dass am Kruzifix im Chorbogen aus dem Leib und Angesicht Christi Schweiß mit Blut untermengt hervortrat.
Schnell setzte ein Wallfahrtsbetrieb ein und viele fremde Besucher kamen nach Dahenfeld, während das Bischöfliche Ordinariat die Begebenheit langwierig prüfte. Diese Gäste sorgten mit ihren Opfergeldern für die finanziellen Mittel, um die Kirche neu zu bauen. Heutzutage kann man folgende Elemente in diesem barocken Gotteshaus finden:
Altäre
Hochaltar
Der Hochaltar ist aufgrund der Geschichte dem gekreuzigten Heiland geweiht. Das Herzstück des Altars in das heilige Kreuz.
Unterhalb des Kreuzes befindet sich die Muttergottes und der heilige Johannes.
Am Rand des Hochaltars sind Lindenholzfiguren des Johannes des Täufers und des heiligen Christophorus aufgestellt
Seitenaltäre
Auf beiden Seitenaltären sitzt je ein Engel, der die christlichen Tugenden verkörpert
Marienaltar:
Im oberen Bild des Marienaltars ist der himmlische Vater dargestellt.
Die Figuren am Seitenaltar sind Joachim und Anna, die Eltern von Maria.
Das Hauptbild zeigt als Gemälde im Gemälde ein Madonnenbild von Lucas Cranach d. Ä.
Rechter Seitenaltar:
Der rechte Seitenaltar ist dem Kirchenpatron, dem heiligen Remigius, geweiht. Oben ist der heilige Josef zu sehen, das Hauptgemälde zeigt die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig durch den heiligen Remigius.
Der heilige Georg und die heilige Elisabeth von Thüringen stehen neben dem Hauptgemälde.
Empore
Aus der einsturzgefährdeten Doppelempore wurde bei der letzten Renovierung eine Einzelempore.
Auf der Empore befinden sich Figuren des heiligen Kilian und heiligen Martin sowie des heiligen Franziskus und Bernhard von Clairvaux.
Deckengemälde
Die gewölbten Decken des Kirchenschiffs und Chors sind durch Stuckornamente gegliedert und mit monumentalen Fresken ausgeschmückt
Kirchenschiff
Das Hauptgemälde im Kirchenschiff zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel. Außerdem sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dargestellt:
- Matthäus (Engel)
- Markus (Löwe)
- Lukas (Stier)
- Johannes (Adler)
Bei der Empore sind die Patriarche des Alten Bundes zu sehen:
- Jakob mit der Himmelsleiter
- Abraham mit dem Opfermesser
- Isaak auf dem Opferaltar
- Josef in Ägypten mit den Kornsäcken
Chorraum
Auf dem Gemälde im Chorraum sind die Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes zu sehen.
Weitere Figuren
Beim Standbild der Himmelskönigin auf der linken Seite des Kirchenschiffs befindet sich mit der Pietà die wertvollste Plastik aus der Barockzeit. In der ehemaligen Beichtstuhlnische stehen die Figuren des heiligen Wendelin und des heiligen Sebastian.
Auf der anderen Seite sind unter der Kanzel eine Figur des heiligen Antonius und des heiligen Josef mit dem Jesuskind.
Im Mai wird auf dem Maienaltar eine Figur der Muttergottes aufgestellt.
Weitere Elemente In der ganzen Kirche verteilt sind Medaillons der zwölf Apostel, diese beginnen im Chorraum mit Petrus und Paulus.
Über dem Chorbogen schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube.
Die Kanzel stammt wahrscheinlich aus den 80er-Jahren des 18. Jahrhunderts.
Der Taufstein mit einem Deutschordenskreuz stammt laut Inschrift aus dem Jahre 1766.
Ein Kreuzweg befindet sich im hinteren Bereich des Kirchenschiffs.
Ein Wappen von Deutschordenskomtur Johann Christoph Freiherr von Buseck (1687 – 1759), der die Kirche finanziell sehr unterstützt hat, befindet sich am Hauptaltar und an den Seitenaltären.
Turm
In dem Turm mit achteckigen Obergeschossen befinden sich fünf Glocken:
- Evangelistenglocke: 450 kg, Tonlage c, um 1460 gegossen, mit spätgotischen Minuskeln verziert
- Heilig-Kreuz-Glocke: 750 kg, Tonlage g
- Remigius-Glocke: 550 kg, Tonlage a
- Antonius-Glocke: 170 kg, Tonlage b
- Hl.-Josef-Glocke: 170 kg, Tonlage f
Kirchplatz / Garten:
Kreuzweg
14 Kreuzwegstationen sind im Garten zu finden. Sie bestehen aus farbig gefassten Reliefs aus Zinkguss aus der Mayer’schen Königlichen Kunstanstalt in München. Die Stationengehäuse wurden vom Neckarsulmer Bildhauer Johann Matthäus Zartmann aus Heilbronner Sandstein hergestellt
Lourdesgrotte
Die Lourdesgrotte wurde ebenfalls von Johann Matthäus Zartmann gestaltet.
Kriegerdenkmal
Das ursprüngliche Kriegerdenkmal stammt aus dem Jahre 1923, 1961 wurde es umgestaltet. Das Kreuz ist ein Bronzeabguss des heiligen Kreuzes. Die wohl ältesten Figuren der Apostel Petrus und Paulus aus Sandstein stammen bereits aus der Zeit der Renaissance.
Orgel
Hier finden Sie weitere Informationen zur Orgel.
Weitere Bilder:
Adresse:
Die Adresse finden Sie auf der Seite der Kirchengemeinde St. Remigius unter Kirchen und Einrichtungen.
Quellen:
- Die Kirchen von Neckarsulm – Die Wallfahrtskirche St. Remigius in Dahenfeld von Martin Bauer (2004)
- Festschrift zur Einweihung des Gemeindehauses (2017)
- Geschichte und Baukultur des Deutschen Ordens im Stadt- und Landkreis Heilbronn von Bernhard J. Lattner und Joachim Henze (2017)