Patron:
heiliger Johannes, Evangelist und Apostel
Gedenktag:
27. Dezember
Geschichte:
04.05.1970: Genehmigung der Diözese für den Bau einer neuen Kirche aufgrund des Bevölkerungswachstums nach dem Krieg und dem Neubau der Siedlung am Neuberg. Man rechnete mit 4000 Katholiken
10.10.1970: Baubeginn
12.11.1972: Einmauerung des Grundsteins
08.04.1973: Einweihung durch Weihbischof Anton Herre
01.12.1973: Pfarrei St. Johannes wird eigenständige Pfarrei
17.02.1974: Investitur von Pfarrer Helmut Kappes
15.12.1974: Fertigstellung der Orgel der Firma Walcker aus Ludwigsburg mit zwei Manualen
1983: Bau des Gemeindezentrums unter der Planung des Architekten Karl Ulrich Bechler
19.10.1983: Einweihung des Gemeindezentrums
Mai 1993: Neuer Kreuzweg vom Heilbronner Künstler Raphael Seitz
Liturgische Orte:
Die Kirche wurde vom Neckarsulmer Architekt Eugen Denz geplant und mit einer zeitgenössischen Sichtbeton-Fassade gebaut. Sie besitzt keinen Turm, dafür hat sie ein himmelwärts strebendes Dach. Das nachträglich angebrachte Kreuz an der Westseite des Daches nach einem Entwurf des Architekten Karl Ulrich Bechler verstärkt diese Wirkung.
Innenraum
Viele Elemente in der Kirche erinnern an das Johannesevangelium und verweisen so auf den Patron dieser Kirche.
Die Eingangsfassade mit den großen Portalen wurde vom Echterdinger Bildhauer Gerhard Tagwerker gestaltet. Die Glasfenster stammen von Hans Schreiner. Das hohe Portalfenster stellt die Vision der ewigen Stadt Jerusalems aus der Offenbarung dar.
Im weiten Gottesdienstraum, der recht dunkel wirkt, befinden sich vier Bankreihen, die auf den Altarraum ausgerichtet sind.
Altarraum
Das Licht, welches über die Dachfenster von oben in die Kirche dringt, konzentriert sich auf den Altarraum. Gestaltet hat diesen Bereich samt Altarkreuz ebenfalls Gerhard Tagwerker.
Bei dem großen Altarkreuz handelt es sich nicht um eine klassische Darstellung, sondern der auferstandene Christus scheint auf dem Kreuz mit weit ausgebreiteten Armen – offen für alle Menschen – zu stehen.
Figuren
An der Chorseite befindet sich eine Madonna, die auch von Gerhard Tagwerker erstellt wurde. Von ihm stammt auch die Figur des Antonius im Eingangsbereich.
Neben dem Eingang zur Sakristei sind zwei ca. 500 Jahre alte Johannesstatuen zu sehen – einmal der Täufer und daneben der Evangelist, der Patron dieser Kirche (siehe Bild oben).
Im hinteren Bereich in der Nähe des Taufbeckens befindet sich eine Figur von Hildegard von Bingen.
Kreuzweg
In St. Johannes befindet sich kein klassischer Kreuzweg. Stattdessen hat der Heilbronner Künstler Raphael Seitz als Kreuzweg einen Bilderzyklus Farblebensweg geschaffen, dessen Bilder durch ihre zeitlose Darstellung zeigen sollen, dass Gottes Botschaft über die Zeiten hinweg auch heute noch lebendig ist.
In den Bildern ist immer wieder das Licht als Symbol zu erkennen, das den Weg der Gläubigen erhellt. Es verweist dabei auf das im Prolog des Johannesevangeliums erwähnte wahre Licht als Sinnbild für Jesus Christus.
So zeigen seine Bilder zunächst zwei hell erleuchtete Szenen des Abendmahls, gehen dann bei den Bildern der Kreuzigungsszene in Dunkelheit über und enden wieder im Licht des Osterereignisses.
Als letztes Bild ist der heilige Oscar Romero zu sehen. Der frühere Erzbischof von San Salvador setze sich für die Armen und Unterdrückten ein und wurde deshalb 1980 ermordet.
Orgel
Hier finden Sie weitere Informationen zur Orgel.
Weitere Bilder:
Adresse:
Die Adresse finden Sie auf der Seite der Kirchengemeinde St. Johannes unter Kirchen und Einrichtungen.
Quellen:
- Die Kirchen von Neckarsulm – Pfarrkirche St. Johannes auf dem Neuberg von Dieter Herlan (2004)
- Die Johanneskirche in Neckarsulm – Eindrücke und Gedanken zu einem Kirchenbau von August Vogt (2013)